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Ein systematisches Review und Metaanalyse epidemiologischer Studien

Das Krebsrisiko von Feuerwehreinsatzkräften

S. Casjens

T. Brüning

D. Taeger

(eingegangen am 30.09.2020; angenommen am 18.02.2021)

The cancer risk of firefighters – a systematic review and meta-analysis of epidemiological studies

Objectives: The aim of this study was to investigate the general and specific cancer risk of firefighters by taking different types of study into consideration.

Methods: A PubMed search was used to find original scientific articles on cancer risks among firefighters. Publications on case control studies with reported odds ratios (OR) and cohort studies with reported standardised incidence ratios (SIR) or standardised mortality ratios (SMR) for male professional firefighters were taken into consideration for this meta-analysis. Risk estimators (mOR, mSIRs, mSMRs) and 95% confidence intervals (CI) were calculated using meta-analyses with random effects.

Results: This meta-analysis summarises the results of 46 studies (20 case control studies, 26 cohort studies). The general cancer risk of firefighters is comparable to that of the general population. However, there was a moderately increased risk for individual types of cancer. The highest risks were found for malignant melanoma of the skin (mOR 1.56, 95% CI 1.45–1.69, 3 studies) and thyroid cancer (mOR 1.52, 95% CI 1.03–2.24, 3 studies). In the cohort studies the incidence risk was highest for mesotheliomas (mSIR 1.46, 95% CI 1.01–1.90, 2 studies). The mortality risk was increased only for rectal cancers (mSMR 1.36, 95% CI 1.07–1.65, 6 studies).

Conclusions: Despite the general cancer risk of firefighters being comparable to that of the general population, there is a general possibility of an individually increased cancer risk from firefighting. Further efforts must be made to minimise firefighting risks.

Keywords: firefighting – cancer risk – incidence – mortality – odds ratio

ASU Arbeitsmed Sozialmed Umweltmed 2021; 56: 359–366

Das Krebsrisiko von Feuerwehreinsatzkräften – Ein systematisches Review und Metaanalyse epide­miologischer Studien

Zielstellung: Das Ziel dieser Studie war die Untersuchung des allgemeinen und speziellen Krebsrisikos von Feuerwehreinsatzkräften unter Berücksichtigung verschiedener Studientypen.

Methoden: Mittels einer PubMed-Suche wurden wissenschaftliche Originalartikel zu Krebsrisiken bei Feuerwehreinsatzkräften ermittelt. Für die Metaanalyse wurden Publikationen zu Fall-Kontroll-Studien mit berichteten Odds Ratios (OR) und Kohortenstudien mit berichteten standardisierten Inzidenzquotienten (SIR) oder standardisierten Mortalitätsquotienten (SMR) für männliche Berufsfeuerwehreinsatzkräfte berücksichtigt. Die Risikoschätzer (mOR, mSIRs, mSMRs) und 95%-Konfidenzintervalle (KI) wurden mit Metaanalysen mit zufälligen Effekten berechnet.

Ergebnisse: Diese Metaanalyse fasst die Ergebnisse von 46 Studien (20 Fall-Kontroll-Studien, 26 Kohortenstudien) zusammen. Das allgemeine Krebsrisiko von Feuerwehreinsatzkräften ist vergleichbar mit dem der Allgemeinbevölkerung. Für einzelne Krebsarten ergaben sich jedoch moderat erhöhte Krebsrisiken. Die höchsten Risiken zeigten sich für das bösartige Melanom der Haut (mOR 1,56, 95%-KI 1,45–1,69, drei Studien) und Schilddrüsenkrebs (mOR 1,52, 95%-KI 1,03–2,24, drei Studien). In den Kohortenstudien war das Inzidenzrisiko für Mesotheliome am höchsten (mSIR 1,46, 95%-KI 1,01–1,90, zwei Studien) und das Mortalitätsrisiko lediglich für Rektumkarzinome erhöht (mSMR 1,36, 95%-KI 1,07–1,65, sechs Studien).

Schlussfolgerungen: Trotz des vergleichbaren allgemeinen Krebsrisikos der Feuerwehreinsatzkräfte mit dem der Allgemeinbevölkerung besteht die generelle Möglichkeit eines individuell erhöhten Krebsrisikos durch die Brandbekämpfung. Weitere Anstrengungen müssen unternommen werden, um Risiken bei der Brandbekämpfung zu minimieren.

Schlüsselwörter: Brandbekämpfung – Krebsrisiko – Inzidenz – Mortalität – Odds Ratio

Einleitung und Zielstellung

Feuerwehrmänner und -frauen üben einen wichtigen, aber auch gefährlichen Beruf aus. Während ihrer Tätigkeit kommen sie in Kontakt mit Rauch, Staub, Motorabgasen und Chemikalien, so dass Feuerwehreinsatzkräfte gegenüber einer Vielzahl toxischer und kanzerogener Stoffe ausgesetzt sind (International Agency for Research on Cancer 2010). In den 1950er Jahren wurden die ersten Studien zu Krebsrisiken im Feuerwehrdienst publiziert (Mastromatteo 1959). Seit den 1990er Jahren wurden einige
Metaanalysen veröffentlicht, jedoch mit teilweise heterogenen Ergebnissen (Casjens et al. 2020; Jalilian et al. 2019; Sritharan et al. 2017; LeMasters et al. 2006; International Agency for Research on Cancer 2010; Youakim 2006; Howe u. Burch 1990). Die diesen Metaanalysen zugrunde liegenden Studien beobachteten keine Erhöhung der allgemeinen Krebsinzidenz und -mortalität von Feuer­wehreinsatzkräften gegenüber der Allgemeinbevölkerung, mit Ausnahmen einiger weniger Studien (Glass et al. 2016; Daniels et al. 2014; Pukkala et al. 2014; Baris et al. 2001; Guidotti 1993). In den Metaanalysen zeigten sich jedoch erhöhte Inzidenz- und Mortalitätsrisiken von Feuerwehreinsatzkräften für spezifische Krebs­typen, wobei die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) den stärksten Zusammenhang für Non-Hodgkin-Lymphome, Prostata- und Hodenkrebs sah, und die berufliche Exposition von Feuerwehreinsatzkräften als möglicherweise krebserzeugend für den Menschen (Kategorie 2B) einstufte (International Agency for Research on Cancer 2010).

Eine der neuesten Metaanalysen, die sowohl Kohorten- als auch Fall-Kontroll-Studien betrachtet, umfasste 48 Publikationen (Jalilian et al. 2019). Für verschiedene spezifische Krebserkrankungen wurden bei Feuerwehreinsatzkräften im Gegensatz zur Allgemeinbevölkerung erhöhte Inzidenzrisiken (Mesotheliome, bösartige Neubildungen von Kolon, Rektum, Haut, Prostata, Hoden, Harnblase und Schilddrüse) und Mortalitätsrisiken (Rektumkarzinome und Non-Hodgkin-Lymphome) ermittelt. Allerdings wurden in der Metaanalyse überholte statistische Verfahren zur Schätzung der Metarisiken verwendet (Veroniki et al. 2019), einige Studien nicht berücksichtigt (Dolin u. Cook-Mozaffari 1992; Enterline u. McKiever 1963; Bigert et al. 2016; Bates 2007; Goldberg et al. 2001; Carozza et al. 2000; Teschke et al. 1997; Siemiatycki 1991; Steenland et al. 1987) und die Schätzer von Fall-Kontroll- und Kohortenstudien gemeinsam ausgewertet. Dieses Vorgehen ist jedoch unsachgemäß und kann zu verzerrten Ergebnissen führen (Casjens et al. 2019). Die neueste Metaanalyse von Casjens et al. (2020) beschränkte sich daher allein auf Kohortenstudien und wies regionale Unterschiede und zeitliche Trends in den Krebsrisiken von männlichen Feuerwehreinsatzkräften auf (Casjens et al. 2020). Nur sehr wenige Studien untersuchten das Risiko von weiblichen (Glass et al. 2019) oder freiwilligen Einsatzkräften (Glass et al. 2017; Bates u. Lane 1995; Petersen et al. 2018b). Daher ist das Anliegen dieser Untersuchung, das allgemeine und spezielle Krebsrisiko von männlichen Berufs­feuerwehreinsatzkräften unter Berücksichtigung der verschiedener Studientypen – Kohortenstudien und Fall-Kontroll-Studien – mit aktuellen statistischen Verfahren zu evaluieren und zu vergleichen.

Methoden

Suchstrategie und Einschlusskriterien

Das systematische Literatur-Review und die Metaanalyse erfolgte auf Grundlage der PRISMA- (Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-analyses) Checklisten. Dazu wurden wissenschaftliche Originalartikel zu Krebsrisiken bei männlichen Berufsfeuerwehreinsatzkräften in PubMed recherchiert, die bis zum 30. April 2020 in deutscher oder englischer Sprache veröffentlicht wurden. Die Suchstrategie erfolgte analog zu einer früheren Publikationen (Casjens et al. 2020). Der Suchalgorithmus umfasste Schlüsselwörter zum Beruf und zur Zielerkrankung (“fire fighter”[All Fields] OR “fire fighters”[All Fields]) OR (“firefighters”[MeSH Terms] OR “firefighters”[All Fields] OR “firefighter”[All Fields]) OR (“firefighters”[MeSH Terms] OR “firefighters”[All Fields] OR “fireman”[All Fields]) OR firemen[All Fields]) OR firefighting[All Fields]) OR “fire fighting”[All Fields]) OR “fire Brigade”[All Fields]) OR “fire Brigades”[All Fields]) OR “fire service”[All Fields]) OR “fire services”[All Fields]) OR “fire department”[All Fields]) OR “fire departments”[All Fields]) OR “fire station”[All Fields]) OR “fire stations”[All Fields]) AND “humans”[MeSH Terms]) AND (“neoplasms”[MeSH Terms] OR “neoplasms”[All Fields] OR “cancer”[All Fields]) OR (“neoplasms”[MeSH Terms] OR “neoplasms”[All Fields] OR “neoplasm”[All Fields]) OR (“mortality”[Subheading] OR “mortality”[All Fields] OR “mortality”[MeSH Terms]) OR (“neoplasm metastasis”[MeSH Terms] OR (“neoplasm”[All Fields] AND “metastasis”[All Fields]) OR “neoplasm metastasis”[All Fields] OR “metastasis”[All Fields]) OR (“tumour”[All Fields] OR “neoplasms”[MeSH Terms] OR “neoplasms”[All Fields] OR “tumor”[All Fields]) OR (“carcinoma”[MeSH Terms] OR “carcinoma”[All Fields]) AND (“0001/01/01”[PDAT]: “2019/01/01”[PDAT]) AND “humans”[MeSH Terms] AND English[lang]). Für diese Metaanalyse wurden nur Publikationen zu Fall-Kontroll-Studien mit berichteten Odds Ratios (OR) und Kohortenstudien mit berichteten standardisierten Inzidenzquotienten (SIR) oder standardisierten Mortalitätsquotienten (SMR) berücksichtigt. Zwei Autoren (SC, DT) prüften die Abstracts unabhängig voneinander und verständigten sich über die in die Metaanalyse einzuschließenden Publikationen. Die Datenextraktion erfolgte durch einen Autor (SC) und wurde von einem zweiten überprüft (DT).

Die Literaturrecherche erbrachte insgesamt 622 Treffer (➥ Abb. 1). Zusätzlich wurden die Referenzen aus bisher publizierten Arbeiten nach relevanten Arbeiten durchsucht. Dies führte zu weiteren 30 Publikationen. Zunächst wurde ein Titel/Abstract-Review durchgeführt, bei dem 553 Arbeiten ausgeschlossen wurden. Das anschließende Volltext-Review führte zu weiteren 53 Ausschlüssen. Wegen möglicherweise unterschiedlicher Expositionsmuster, weniger Einsätzen und einem möglichen postulierten „healthy-volunteer effect“ wurden Studien mit freiwilligen (Glass et al. 2017) oder besonders exponierten Feuerwehreinsatzkräften, wie etwa bei den Anschlägen auf das World Trade Center in New York (Colbeth et al. 2020; Zeig-Owens et al. 2011), oder Veteranen (Blair et al. 1985) ausgeschlossen. Außerdem wurden nur Studien berücksichtigt, die Risikoschätzer für Feuerwehrmänner präsentierten. Wenn Risikoschätzer derselben Studie in verschiedenen Arbeiten publiziert wurden, gingen die Daten der Studie mit dem größten Umfang in die Metaanalyse ein. Aus diesem Grund konnten sechs Arbeiten nicht berücksichtigt werden (Bigert et al. 2020, 2016; Firth et al. 1996; Giles et al. 1993; Heyer et al. 1990; Beaumont et al. 1991; Rosénstock et al. 1990). Insgesamt flossen 46 Arbeiten in die Metaanalyse ein. Die berichteten Krebserkrankungen aller Publikationen wurden nach den DIMDI-Richtlinien (Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information) nach ICD-10 kodiert.

Statistik

Die präsentierten metarelativen Risikoschätzungen (mOR, mSIR, mSMR) und die entsprechenden 95%-Konfidenzintervalle (KI) stammen von Metaanalysen mit zufälligen Effekten, da von einer Heterogenität zwischen den Studien auszugehen ist. Zur Schätzung des Heterogenitätsparameters wurde die Paule-Mandel-Methode verwendet (Paule u. Mandel 1982; Veroniki et al. 2019). Die statistischen Analysen wurden mit SAS, Version 9.4 (SAS Institute Inc., Cary, NC, USA) durchgeführt.

Ergebnisse

Insgesamt umfasst die hier präsentierte Metaanalyse 26 Kohortenstudien (Kullberg et al. 2018; Petersen et al. 2018a; Glass et al. 2016; Ahn und Jeong 2015; Amadeo et al. 2015; Pukkala et al. 2014; Daniels et al. 2014; Ahn et al. 2012; Ma et al. 2006; Ma et al. 2005; Bates et al. 2001; Baris et al. 2001; Deschamps et al. 1995; Demers et al. 1994; Aronson et al. 1994; Tornling et al. 1994; Demers et al. 1992; Dolin u. Cook-Mozaffari 1992; Hansen 1990; Vena u. Fiedler 1987; Morton u. Marjanovic 1984; Eliopulos et al. 1984; Musk et al. 1978; Berg u. Howell 1975; Enterline u. McKiever 1963; Mastromatteo 1959) und 20 Fall-Kontroll-Studien (Langevin et al. 2020; Lee et al. 2020; Sritharan et al. 2017; Bigert et al. 2016; Tsai et al. 2015; Paget-Bailly et al. 2013; Bates 2007; Gaertner et al. 2004; Elci et al. 2003; Krishnan et al. 2003; Stang et al. 2003; Goldberg et al. 2001; Carozza et al. 2000; Krstev et al. 1998; Teschke et al. 1997; Delahunt et al. 1995; Figgs et al. 1995; Finkelstein 1995; Siemiatycki 1991; Steenland et al. 1987). ➥ Tabelle 1 charakterisiert die eingeschlossenen Studien. Von den 26 Kohortenstudien berichteten 27 % Ergebnisse zur Krebsinzidenz, 62 % Ergebnisse zur Krebsmortalität und 12 % Ergebnisse zu Inzidenz und Mortalität. Odds Ratios wurden von 20 Fall-Kontroll-Studien berichtet, wobei 7 Studien Krebskontrollen und 13 Studien Bevölkerungskontrollen als Kontrollpopulationen heranzogen.

Tabelle 1:  Übersicht der eingeschlossenen Kohorten- und Fall-Kontroll-StudienTable 1: Overview of included cohort and case-control studies

Tabelle 1: Übersicht der eingeschlossenen Kohorten- und Fall-Kontroll-Studien
Table 1: Overview of included cohort and case-control studies

➥ Tabelle 2 stellt die Metaanalyse-Ergebnisse der Krebsrisiken von männlichen Berufsfeuerwehreinsatzkräften aus Fall-Kontroll-Studien und Kohortenstudien dar. Es bestätigt sich ein vergleichbares allgemeines Krebsrisiko von Feuerwehreinsatzkräften zur Allgemeinbevölkerung (mSIR 1,00, 95%-KI 0,93–1,07; mSMR 0,95, 95%-KI 0,87–1,03). Keine der Fall-Kontroll-Studien berichtete ein OR für Gesamtkrebs. Für einzelne Krebsarten zeigte die Metaanalyse jedoch erhöhte Krebsrisiken (➥ Abb. 2). So waren in den Kohortenstudien die mSIRs für Mesotheliome (C45), Kolonkrebs (C18) und Harnblasenkrebs (C67) und der mSMR für das Rektumkarzinom (C19–C21) statistisch signifikant für Feuerwehreinsatzkräfte gegenüber der Allgemeinbevölkerung erhöht. Die höchsten Risiken in den Fall-Kontroll-Studien wurden für das bösartige Melanom der Haut (C43) (mOR 1,56, 95%-KI 1,45–1,69, drei Studien) und Schilddrüsenkrebs (C73) (mOR 1,52, 95%-KI 1,03–2,24, drei Studien) ermittelt. Ferner waren die mOR für Prostatakrebs (C61), Hodenkrebs (C72) und Leukämien (C91–C95) erhöht. Reduzierte mOR zeigten sich hingegen für Karzinome des Magens (C16) und Larynx (C32). Die Inzidenzen von Leberkrebs (C22) und Hirntumoren (C71) sowie die Mortalität bei lymphohämatopoetischen Tumoren (C81–C96) waren bei Feuerwehreinsatzkräften etwas niedriger als erwartet.

Kürzlich wurde ein erweitertes Follow-up für die schwedischen Feuerwehreinsatzkräfte aus dem NOCCA (Nordic Occupational Cancer)-Projekt publiziert (Pukkala et al. 2014; Bigert et al. 2020). Aufgrund der Datenüberschneidung wurde nur die Arbeit von Pukkala et al. in diese Metaanalyse aufgenommen. Bei Einschluss der Arbeit von Bigert et al. anstelle von Pukkala et al. reduzierten sich insbesondere die mSIRs für Kolonkrebs von 1,11 (95%-KI 1,00–1,21) auf 1,05 (95%-KI 0,94–1,17) und für Mesotheliome von 1,46 (95%-KI 1,01–1,90) auf 1,24 (95%-KI 0,72–1,75). Der leicht reduzierte mSIR für Hirntumoren manifestierte sich (0,78 [95%-KI 0,56–1,00] vs. 0,75 [95%-KI 0,50–0,99]).

Tabelle 2:  Metarelative Risikoschätzer für die Krebsinzidenz und -mortalität in Kohorten- und Fall-Kontroll-StudienTable 2: Meta-relative risk estimates for cancer incidence and mortality in cohort and case control studies

Tabelle 2: Metarelative Risikoschätzer für die Krebsinzidenz und -mortalität in Kohorten- und Fall-Kontroll-Studien
Table 2: Meta-relative risk estimates for cancer incidence and mortality in cohort and case control studies

Abb. 2: Das Krebsrisiko von Feuerwehreinsatzkräften für ausgewählte Krebsarten in Kohorten- und Fall-Kontroll-Studien (eigene Darstellung)
Fig. 2: The cancer risk of firefighters for selected cancers in cohort and case control studies (own illustration)

Diskussion

Feuerwehreinsatzkräfte sind bei Einsätzen stets dem Risiko ausgesetzt, gegenüber Gefahrstoffen exponiert zu sein, die ohne geeignete Schutzmaßnahmen Gesundheitsschäden bis hin zu Krebserkrankungen verursachen können. Daher sind Expositionsvermeidungsstrategien essentiell, um die Gesundheitsrisiken bei der Brandbekämpfung zu minimieren. Bei der Brandbekämpfung ist eine Substitution nicht anwendbar. Die vorliegenden epidemiologischen Studien können nicht dazu herangezogen werden zu beurteilen, ob technische und organisatorische Maßnahmen sowie persönliche Schutzmaßnahmen ausreichend sind, um Erkrankungen zu verhindern. Dazu bedarf es insbesondere Human-Biomonitoring-Studien.

In dieser Metaanalyse werden die Krebsrisiken im Feuerwehrdienst anhand epidemiologischer Studien beurteilt. Es werden somit Aussagen zu Erkrankungs- und Sterberisiken für die gesamte Berufsgruppe getroffen und nicht für das individuelle Risiko einer einzelnen Einsatzkraft. Diese Metaanalyse erweitert die bisherigen Analysen mit den aktuellsten Kohorten- und Fall-Kontroll-Studien zur Abschätzung des Krebsrisikos von männlichen Berufsfeuerwehreinsatzkräften. Insgesamt zeigt sich eine moderate Erhöhung der Krebsrisiken für Feuerwehreinsatzkräfte für einzelne Krebsentitäten, wobei in den Fall-Kontroll-Studien meist höhere Risiken zu beobachten waren als in den Kohortenstudien. Daher war eine separate Auswertung der unterschiedlichen Studiendesigns der Studientypen angebracht (Casjens et al. 2019).

Die Fall-Kontroll-Studien ließen sich anhand der Kontrollpopulation in Studien mit Krebskontrollen (n = 7) und in Studien mit Bevölkerungskontrollen (n = 13) differenzieren. In Übereinstimmung mit früheren Publikationen wurden in Studien mit Bevölkerungskontrollen tendenziell höhere Risiken als in Studien mit Krebskontrollen ermittelt (Infante-Rivard 2003; Parent et al. 2007; Rousseau et al. 2007). In dieser Metaanalyse galt dies insbesondere für Prostatakrebs. Bei Verwendung von Bevölkerungskontrollen zeigte sich für Feuerwehrmänner ein Verdopplungsrisiko, an Prostatakrebs zu erkranken (mOR = 1,98, 95%-KI 1,02–3,83, zwei Studien), wobei das Risiko von Feuerwehrmännern gegenüber Krebskontrollen um 33 % erhöht war (mOR = 1,33, 95%-KI 1,21–1,46, drei Studien). Die Kohortenstudien wiesen kein statistisch signifikant erhöhtes Prostatakrebsrisiko auf, jedoch wurde in einer früheren Metaanalyse ein zeitlicher Trend gefunden. Demnach war ein späterer Einstellungsbeginn mit einer höheren Prostatakrebsinzidenz assoziiert (Casjens et al. 2020). Die Studienzeiträume der hier eingeschlossenen Fall-Kontroll-Studien begannen nach 1980, so dass sie in die Gruppe mit spätem Einstellungsbeginn fallen und die Risiken auch auf vermehrte PSA-Testungen unter Feuerwehrmännern zurückgeführt werden könnten. Dies kann mit den vorliegenden Daten allerdings nicht überprüft werden. Über die Ätiologie des Prostatakarzinoms ist nach wie vor wenig bekannt (Blanc-Lapierre et al. 2018). Prostatakrebs zeichnet sich durch eine starke molekulare Heterogenität aus, wobei sich der Großteil der Tumoren einem von sieben molekularen Subtypen zuordnen lässt, die durch spezifische Genfusionen oder Mutationen definiert sind (The Cancer Genome Atlas Research Network 2015).

Analog zu einer früheren Metaanalyse, die eine erhöhte Inzidenz von Schilddrüsenkrebs bei Feuerwehreinsatzkräften als wahrscheinlich beschrieb (Jalilian et al. 2019), beobachteten wir eine erhöhte mOR für Schilddrüsenkrebs (C73). Die Verbindung zwischen der Exposition im Feuerwehrdienst und Schilddrüsenkrebs ist bisher nicht ausreichend belegt. Expositionen gegenüber ionisierender Strahlung oder gegenüber Pestizide gelten als Hauptrisikofaktoren für Schilddrüsenkrebs am Arbeitsplatz, wobei Feuerwehrmänner diesen Risiken eher selten ausgesetzt sind (Jalilian et al. 2019; Aschebrook-Kilfoy et al. 2014). Eine aktuelle Studie zu Schilddrüsenkrebs bei New Yorker Feuerwehreinsatzkräften, die bei den Anschlägen auf das World Trade Center exponiert waren, verweist bei der erhöhten Rate beobachteter Schilddrüsenkrebsfälle jedoch auf eine Überdiagnose bei der medizinischen Überwachung dieser Feuerwehreinsatzkräfte nach den Anschlägen (Colbeth et al. 2020). Die jüngsten Untersuchungen zur Schilddrüsenkrebs-Pathogenese haben die Rolle verschiedener nichtkodierender RNAs aufgezeigt, die während der Entwicklung von Schilddrüsenkrebs dysreguliert werden und möglicherweise eine Schlüsselrolle bei der Prognose spielen (Tabatabaeian et al. 2020). Des Weiteren scheint der Notch-Signalweg an der Entstehung von Schilddrüsenkrebs entscheidend beteiligt zu sein, wobei dessen Bedeutung bisher nicht vollständig aufgeklärt ist (Guenter et al. 2021).

Für das Blasenkrebsrisiko bei Feuerwehrmännern wies diese Metaanalyse inkonsistente Ergebnisse auf. Kohortenstudien zeigten eine leicht statistisch signifikant erhöhte mSIR im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung, während die mSMR zwar erhöht, aber nicht statistisch signifikant war. Die Fall-Kontroll-Studien deuteten hingegen auf eine Risikoverminderung hin. Alle fünf betrachteten Studien dazu stammen aus Nordamerika. Von dort wurden zuvor die höchsten Risiken in Kohortenstudien berichtet (Casjens et al. 2020). Einige Studien stellten gemeinsame Schätzer für männliche und weiblich Feuerwehreinsatzkräfte dar (Pinkerton et al. 2020; Muegge et al. 2018; Corbin et al. 2011; Demers et al. 1993; Guidotti 1993; Karami et al. 2012; Burns u. Swanson 1991). Um eine mögliche Verzerrung der Schätzer durch das Geschlecht zu verhindern, wurden in unserer Metaanalyse nur Studien mit Schätzern für Feuerwehrmänner berücksichtigt. Im Vergleich zu einer früheren Metaanalyse (Casjens et al. 2020) verringerte sich durch den Wegfall der Studie von Guidotti (1993) wegen weiblicher Feuerwehreinsatzkräfte der Schätzer für die Mortalität insbesondere für Blasenkrebs. Die einzige Studie zu Krebs bei Feuerwehrfrauen berichtet keine Schätzer zu Blasenkrebs (Glass et al. 2019), jedoch wurde in einer stratifizierten Analyse von signifikant überhöhten Blasenkrebsinzidenz und -mortalitätsrisiken bei weiblichen Feuerwehreinsatzkräften in drei US-Städten berichtet (Daniels et al. 2014). Allerdings waren die Fallzahlen sehr gering und die Studie von Daniels et al. berichtete generell sehr hohe Risiken (Casjens et al. 2020). Die Pathomechanismen des Blasenkrebses sind komplex. Es wird zwischen einem nichtinvasiven und einem invasiven Entstehungsweg unterschieden. Ersterer ist mit Alterationen in den Genen FGFR3 („fibroblast growth factor receptor-3“) und HRAS („Harvey rat sarcoma viral oncogene“) assoziiert. In invasiven Urothelkarzinome finden sich oft molekulargenetisch inaktivierende Mutationen in den Tumorsuppressorgenen TP53, RB1 oder PTEN. Mutationen in den Genen PI3K, TSC1, PTCH, CDKN2A und DBC1 sind sowohl bei invasivem als auch nicht invasivem Blasenkrebs weit verbreitet (Thompson et al. 2015).

Aufgrund der Datenüberschneidung zweier Arbeiten aus dem NOCCA-Projekt wurde nur die Arbeit von Pukkala et al. (2014) in diese Metaanalyse aufgenommen. Eine Sensitivitätsanalyse mit dem Einschluss der Studienergebnisse von Bigert et al. (2016) und dem Ausschluss von Pukkala et al. ergab nur geringe Änderungen der mSIRs.

Limitationen der Metaanalyse

Folgende Limitationen dieser Metaanalyse müssen genannt werden: Einige der Studien schlossen nur relativ wenige Feuerwehreinsatzkräfte ein und haben daher eine geringe statistische Aussagekraft, insbesondere bei seltenen Krebsarten. Darüber hinaus existiert weiterhin nur eine geringe Anzahl geeigneter Studien, und die unterschiedlichen verwendeten Diagnose-Codes für Krebsarten (z. B. für Harnblasenkrebs, kodiert als C67, C66–C68 oder C67–C68) erschweren die Analyse und tragen weiter zu einer verminderten Anzahl von Studien für die Risikoschätzung einzelner Krebsentitäten bei. Einige Studien analysierten Inzidenz und Mortalität über mehrere Jahrzehnte hinweg. Dies könnte zu Unsicherheiten in der Diagnoseerstellung und zu Expositionsunterschieden geführt haben. Zudem haben sich im Laufe der Zeit die Schutzausrüstungen stark verbessert. Darüber hinaus könnte die Dauer des Beobachtungszeitraums zu verzerrten Ergebnissen beitragen. Besonders in Kohorten mit jüngeren Feuerwehreinsatzkräften könnten wegen der zu kurzen Nachverfolgungszeiten noch wenige Krebserkrankungen aufgetreten sein. Zudem sind Risikofaktoren, wie etwa Rauchen, in den Studien selten verfügbar.

Schlussfolgerung

Das allgemeine Krebsrisiko der Feuerwehreinsatzkräfte ist vergleichbar mit dem der Allgemeinbevölkerung. Für einzelne Krebsarten wurden jedoch moderat erhöhte Risiken ermittelt. Nichtsdestotrotz besteht die generelle Möglichkeit eines individuell erhöhten Krebsrisikos durch die Brandbekämpfung. Weitere Anstrengungen müssen unternommen werden, um die Risiken bei der Brandbekämpfung zu minimieren.

Interessenskonflikt: Dr. Dirk Taeger erhielt Vortragshonorare von Unfallversicherungsträgern. Das Autorenteam erklärt, dass keine Interessenkonflikte vorliegen.

Angaben zu Autorenschaften: Die Erstautorin und ihre Koautoren unterstützten zu gleichen Teilen den Entwurf des Manuskripts, trugen zur Überarbeitung des Manuskripts bei und genehmigten die Endfassung. SC und DT waren für die Datenerhebung und statistische Analyse verantwortlich.

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Kontakt

Dr. rer. nat. Swaantje Casjens
Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung
Institut der Ruhr-Universität Bochum (IPA)
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1, 44789 Bochum
casjens@ipa-dguv.de